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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neue Fluglärmstudie an der Universitätsmedizin Mainz

300.000 Euro für die Erforschung neuer Strategien gegen negative Auswirkungen von Fluglärm auf das Herz-Kreislauf-System

(Mainz, 16. Mai 2018, ok) In einem neuen Forschungsprojekt wollen Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz Strategien untersuchen, die den negativen Effekten von Fluglärm entgegenwirken. Zu den negativen Effekten zählt, dass simulierter Nachtfluglärm die Schlafqualität vermindert, das Stresshormon Adrenalin erhöht und darauf basierend Gefäßschäden (im Fachjargon endotheliale Dysfunktion) verursacht. Das konnte die Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, bereits in einer 2017 im renommierten European Heart Journal veröffentlichten Studie zeigen.Das aktuelle Forschungsvorhaben fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit rund 300.000 Euro.

Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit konnte der Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel 2017 den Nachweis erbringen, dass Fluglärm eine deutliche Erhöhung der Stresshormone und eine Gefäßfunktionsstörung aufgrund vermehrter Bildung freier Radikale hervorruft. Auf Basis dieser Studienergebnisse startet die Arbeitsgruppe von Prof. Münzel nun ein neues Fluglärm-Projekt. In diesem neuen Projekt wird die Wissenschaftlerin Dr. Swenja Kröller-Schön Strategien entwickeln, die möglicherweise die negativen Auswirkungen von Fluglärm abmildern können.

Hierbei wird sich der Fokus auf Maßnahmen richten, die ein spezielles Protein, die AMP-abhängige Proteinkinase (AMPK), beeinflussen. Dieses Protein ist als zellulärer Energie-Sensor bekannt und wird bei hohem Energie-Verbrauch, zum Beispiel durch Ausdauertraining, aktiviert. In den letzten Jahren rückte die AMPK auch immer mehr in den kardiologischen Fokus, da sie vielfältige gefäßschützende Effekte hat.

Im Rahmen ihres Forschungsvorhabens wird Dr. Kröller-Schön verschiedene Hypothesen untersuchen. Zum einen will sie herausfinden, ob das Entfernen des aktiven Proteins der AMPK die negativen Effekte von Fluglärm auf das kardiovaskuläre System verstärkt. Zum anderen geht sie der Frage nach, ob sich mittels Ausdauertraining die negativen Effekte von Fluglärm eindämmen lassen. In diesem Zusammenhang erforscht sie zudem, ob die schützenden Effekte von Ausdauertraining bei der Fluglärmexposition durch das Entfernen des aktiven Proteins der AMPK ausbleiben. Des Weiteren will sie aufzeigen, inwieweit eine pharmakologische Aktivierung der AMPK die negativen Effekte von Lärm auf das Herz-Kreislauf-System verhindert. Gegenstand ihrer Forschung ist darüber hinaus das Ziel, zu erkennen, ob sich mittels intermittierendem – also auf Unterbrechungen basierendem – Fasten den von Lärm hervorgerufenen Stressreaktionen des Kardiovaskulären Systems entgegenwirken lässt.

An diesem Projekt werden auch weitere Arbeitsgruppen, wie die von Univ.-Prof. Dr. Tobias Bopp, Sprecher des Forschungszentrums für Immuntherapie (FZI) der Universitätsmedizin Mainz), und die von PD Dr. Markus Bosmann vom Centrum für Thrombose und Hämostase der Universitätsmedizin Mainz als Kooperationspartner beteiligt sein. Professor Münzel zeigt sich begeistert: „Mehr und mehr wird unsere Leistung in dem Bereich Lärmforschung anerkannt. In den letzten drei Jahren konnten wir mehr als zwei Millionen Euro für Lärmforschung einwerben. Mit unserem Forschungsansatz haben wir nach wie vor ein weltweit einmaliges Alleinstellungsmerkmal.“

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel
Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie
Universitätsmedizin Mainz
Telefon 06131 17-5737
E-Mail: <link>tmuenzel@uni-mainz.de

Pressekontakt
Oliver Kreft, Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131  17-7424, Fax 06131  17-3496, E-Mail: <link>pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter <link http: www.unimedizin-mainz.de>www.unimedizin-mainz.de

 

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