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Professor Tanja Germerott leitet Institut für Rechtsmedizin

Nachfolgerin von Professor Reinhard Urban wechselt von Hannover nach Mainz

(Mainz, 02. Mai 2017, br) Das Institut für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz hat eine neue Leitung: Univ.-Prof. Dr. Tanja Germerott. Die Schwerpunkte des klinischen Wirkens von Professor Germerott liegen in der verfahrensunabhängigen Beweissicherung und der Qualität der ärztlichen Leichenschau. Ihr zentrales Forschungsinteresse gilt der postmortalen Bildgebung. Der Aufbau einer entsprechenden Abteilung ist eines ihrer zentralen Ziele.

„Wir freuen uns, dass wir Frau Professor Germerott für die Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz gewinnen konnten“, so die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon. „Ich bin mir sicher, dass Professor Germerott durch ihr auf Kooperationen ausgerichtetes Arbeiten die Rechtsmedizin weiterentwickeln und neue Akzente in wichtigen Zukunftsfeldern setzen wird.“

„Meine neue Aufgabe gibt mir die Gelegenheit, meine Visionen in die Tat umsetzen zu können, das Fach Rechtsmedizin zu stärken und seine Bedeutung auch für die Lebenden zu verdeutlichen. Denn unser Beruf ist vielfältig und beinhaltet weit mehr Aufgaben als es die gängigen Krimiserien vermuten lassen“, betont Univ.-Prof. Dr. Tanja Germerott. „Ich freue mich darauf, zusammen mit dem kompetenten Team der Rechtsmedizin die postmortale Bildgebung in Mainz zu etablieren. Als ebenso wichtig erachte ich es, die forensische Ambulanz und ihre Kooperationen mit anderen Kliniken und Instituten der Universitätsmedizin Mainz sowie externen Partnern weiter auszubauen. Zudem möchte ich eine neue Abteilung begründen, die sich der forensischen Physik widmet, also der Analyse von physikalischen Vorgängen im Zusammenhang mit Gewalttaten.“

Univ.-Prof. Dr. Tanja Germerott wechselt vom Institut für Rechtsmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover, wo sie zuletzt als Oberärztin tätig war, nach Mainz. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Bereich forensisch-ambulanter Leistungen, also der Untersuchung von lebenden Opfern, um beispielsweise Gewalttaten zu dokumentieren und entsprechende Spuren zu sichern. Im Fokus ihres wissenschaftlichen Wirkens steht die postmortale Bildgebung. Dieses minimal-invasive Untersuchungsverfahren befindet sich für die Rechtsmedizin in Deutschland noch in der Aufbauphase. Es dient der objektiven Befunderhebung und ist bei manchen Krankheitsbildern, beispielsweise Gasembolien, einer Obduktion überlegen. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt zudem der ärztlichen Leichenschau und dem Ausstellen von Totenscheinen in Alten- und Pflegeheimen.

Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, zeigt sich ebenfalls angetan von der neuen Leitung des Instituts für Rechtsmedizin: „Mit Frau Professor Germerott haben wir eine versierte Hochschullehrerin für unsere Studierenden gewinnen können. Als anerkannte Forscherin wird sie die Interdisziplinarität, die auch dieser medizinischen Disziplin inne wohnt, optimal vertreten.“

Zu den Leistungen des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz gehören derzeit Obduktionen und forensisch-toxikologische Untersuchungen. Zudem führt das Institut eine forensische Ambulanz und eine Blutalkoholstelle.

Zur Person:
Univ.-Prof. Dr. Tanja Germerott hat ihr Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) absolviert und dort auch promoviert. Während ihrer zweijährigen Tätigkeit am Institut für Rechtsmedizin und Zentrum für forensische Bildgebung der Universität Bern (Schweiz) lernte sie das neue, unblutige Obduktionsverfahren Virtopsy, eine Art virtuelle Autopsie, kennen. 2012 legte das Gründungsmitglied der „International Society of Forensic Radiology and Imaging” an der MHH die Facharztprüfung für Rechtsmedizin ab. Ihre Habilitation erfolgte 2014 an gleicher Stätte. Ab 2015 hatte sie die Projektleitung von „Netzwerk ProBeweis“ inne. 2016 erlangte sie berufsbegleitend an der Hochschule Neu-Ulm den Titel Master of Business Administration. Vor ihrem Wechsel nach Mainz war Tanja Germerott Oberärztin am Institut für Rechtsmedizin der MHH.

Pressekontakt
Barbara Reinke, Stabsstelle Unternehmenskommunikation der Universitätsmedizin Mainz,
Telefon: 06131 17-7428, Fax: 06131 17-3496, E-Mail: <link>pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter <link http: www.unimedizin-mainz.de>www.unimedizin-mainz.de

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