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Wissenschaftsrat lobt erfolgreiche Entwicklung der Universitätsmedizin Mainz

Positives Echo auf Strategiebildungsprozess

(Mainz, 17. Juli 2017, ok) Der Wissenschaftsrat bescheinigt der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine gute Entwicklung. Es sei gelungen, die Vorteile, die das sogenannte Integrationsmodell bieten kann, mit der gemeinsamen Leitungsstruktur für den Aufgabenverbund von Forschung, Lehre und Krankenversorgung weitgehend umzusetzen. Das Integrationsmodell stellt die Zusammenführung von Fachbereich Medizin (Forschung und Lehre) und Universitätsklinikum (Krankenversorgung) dar. Insbesondere die Forschungsaktivitäten hätten sich gut entwickelt. Anerkennend würdigte der Wissenschaftsrat vor allem auch den erfolgten Strategiebildungsprozess und die im Rahmen einer Bau-Masterplanung angestrebten baulichen Veränderungen. Diese sehen vor allem die prozessorientierte Bündelung unter anderem der Notfallaufnahmen, OP-Kapazitäten und Ambulanzen an wenigen Standorten im Sinne einer ausgeprägten baulichen Clusterung vor.

„Mit dem Universitätsmedizingesetz (UMG) hat das Land 2009 eine gute Basis für die Arbeit der Universitätsmedizin Mainz geschaffen. Unter den neuen Rahmenbedingungen des UMG haben das Land und die Verantwortlichen der Universität und der Universitätsmedizin Mainz wichtige strategische Entscheidungen getroffen und gemeinsam an einer guten Entwicklung des Standorts gearbeitet. Ich freue mich, dass der Wissenschaftsrat heute diese Arbeit gewürdigt und die Rahmenbedingungen des UMG grundsätzlich bestätigt hat“, betont Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. „Allen, die an der Umsetzung des UMG und der Entwicklung der Universitätsmedizin Mainz in den letzten Jahren ihren Anteil hatten, möchte ich herzlich danken.“

Der vom Wissenschaftsrat positiv hervorgehobene Strategiebildungsprozess mündet in der „Strategischen Ausrichtung 2016 – 2026“. In diesem Zusammenhang begrüßt der Wissenschaftsrat ausdrücklich die Bau-Masterplanung der Universitätsmedizin Mainz und das damit verbundene Konzept der Zentralisierung baulicher Strukturen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Dabei mahnt der Wissenschaftsrat eine schnelle Umsetzung an. Neben der Zusammenführung klinischer Strukturen sei es wichtig, die drei Forschungsschwerpunkte der Universitätsmedizin – Immuntherapie, Translationale Neurowissenschaften und Translationale Vaskuläre Biologie – jeweils in einem eigenen Gebäude unterzubringen. Auch hat der Wissenschaftsrat erkannt, dass die Ertüchtigung der IT-Infrastruktur, die ebenfalls einen prominenten Raum in der strategischen Ausrichtung einnimmt, ein wichtiges Zukunftsthema für die Universitätsmedizin ist. Gleichwohl gibt der Wissenschaftsrat zu bedenken, dass dafür eine auskömmliche Finanzierung notwendig sei.

„Es freut uns sehr, dass der Wissenschaftsrat bestätigt, dass wir die Weichen für eine erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung der Universitätsmedizin Mainz richtig gestellt haben und die großen Anstrengungen der letzten Jahre diese Würdigung erfahren. Mit ausschlaggebend für diese Entwicklung war und ist auch das große Engagement und der unermüdliche Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen unser ganz besonderer Dank gilt“, sagt die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon. „Die positive Begutachtung ist Ansporn für uns, auf diesem Weg weiter voranzuschreiten.“

Der Wissenschaftsrat würdigt zudem die Stärkung der Forschungsschwerpunkte durch eine gezielte Berufungspolitik und entsprechende Ausrichtungen von Professuren in den letzten Jahren. Nach Ansicht des Wissenschaftsrates haben sich die Forschungsaktivitäten der Universitätsmedizin gut entwickelt. Die Drittmitteleinwerbungen ließen sich um etwa ein Drittel steigern. Auch hätten die drei Forschungsschwerpunkte Immuntherapie, Translationale Neurowissenschaften und Translationale Vaskuläre Biologie sowie der Potenzialbereich BiomaTiCS laut Wissenschaftsrat eine sehr gute Entwicklung genommen. „Die Erfolge der gemeinsamen strategischen Ausrichtung der Forschung der JGU und ihrer Universitätsmedizin im Rahmen der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz ist durch das Gutachten des WR klar bestätigt worden“, betont der Präsident der Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU), Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. Insgesamt konnten die Forscher der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam mit Kollegen anderer Fachbereiche der JGU sechs neue Sonderforschungsbereiche etablieren, zwei Forschungsbauten nach Art. 91b GG einwerben (Paul-Klein-Zentrum für Immunintervention und einen Forschungsbau für die Neurowissenschaften) und inner- wie außeruniversitäre Kooperationen erfolgreich weiterentwickeln. Dies zeige sich beispielsweise an Standortbeteiligungen am Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) sowie an der Einrichtung eines Helmholtz-Instituts Translationale Onkologie (HI-TRON). „Auf dieser erkennbar guten Grundlage wollen wir unsere Forschungsschwerpunkte auch in den nächsten Jahren stärken und sehen die Empfehlung des Wissenschaftsrates, die Translation weiter voranzutreiben, als wichtigen Impuls“, unterstreicht der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.

Lob gibt es auch für die 2012 gegründete Graduiertenschule TransMed und die damit verbundene strukturierte Graduiertenausbildung. Gleichzeitig thematisiert der Wissenschaftsrat den Spagat zwischen klinischer und wissenschaftlicher Tätigkeit, den junge Mediziner vollziehen müssen und empfiehlt ein Weiterbildungscurriculum für Clinician Scientists zu entwickeln, in dem dies geregelt ist.

In positiver Weise äußert sich der Wissenschaftsrat auch zur Infrastruktur für die Lehre, die sich mit der 2016 neu eingerichteten Rudolf Frey Lernklinik deutlich verbessert habe. Darüber hinaus wird der Standort in einer weiteren Modernisierung der Lehre bestärkt.

Die in der strategischen Ausrichtung verfolgte stärkere Konzentration auf Maximalversorgung hält der Wissenschaftsrat für sinnvoll. Voraussetzung für ein nachhaltiges, wirtschaftliches Arbeiten sei aber die Beseitigung ineffizienter Gebäudestrukturen durch Ertüchtigung der Bausubstanz, wie sie in der Bau-Masterplanung der Universitätsmedizin vorgesehen ist.

Hinsichtlich der Finanzierung vertritt der Wissenschaftsrat die Ansicht, dass eine mittelfristige finanzielle Planungssicherheit wichtig ist. Ein erster Schritt sei hier die überwiegende Verstetigung von Mitteln aus dem Programm „Wissen schafft Zukunft“ im Landeshaushalt.

Link zum Gutachten des Wissenschaftsrates:
<link https: www.wissenschaftsrat.de download archiv>www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/6411-17.pdf.

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