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Altenpflege über Grenzen hinweg: Migrantische Pflegearbeiterinnen in Privathaushalten

DFG bewilligt internationales Forschungsprojekt zur Transnationalisierung von Langzeitpflege an der Universität Mainz

Die Betreuung und Pflege älterer Menschen in Privathaushalten durch migrantische Pflegearbeiterinnen ist mittlerweile in vielen Ländern zu beobachten und ist auch in Deutschland zu einem Massenphänomen geworden. Wichtige Gründe hierfür sind einerseits die von Pflegebedürftigen sowie von Angehörigen bevorzugte Pflege zu Hause, andererseits die gleichzeitige Überlastung der Familien und Unzulänglichkeiten von Pflegediensten. Während die prekären Arbeitsbedingungen der Pflegearbeiterinnen vielmals beschrieben wurden, liegen Untersuchungen über die Gestaltung der Pflege und des Pflegealltags in diesen Arrangements kaum vor. Damit befasst sich nun ein neues Forschungsprojekt an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt wurde.

Die AG Sozialpädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft untersucht dabei unter anderem, wie Pflege in diesen Haushalten hergestellt wird, wie den Wünschen, Vorlieben und Bedürfnissen der gepflegten alten Menschen Rechnung getragen wird und welche Pflegequalität entsteht. Mit Deutschland und Holland vergleichen die Wissenschaftler zwei Länder mit sehr unterschiedlichen Langzeitpflegeregimes und Traditionen. Während Altenpflege in Deutschland stark in der Verantwortung der Familie liegt, wird sie in den Niederlanden sehr viel deutlicher als staatliche Aufgabe verstanden.

„Angesichts der gesellschaftlichen Herausforderung des zunehmenden Bedarfs an Pflege älterer Menschen und politisch bislang kaum angemessenen Reaktionen ist dieses Forschungsprojekt sozial und politisch von großer Bedeutung“, sagt Prof. Dr. Cornelia Schweppe, Leiterin des Forschungsprojektes an der Universität Mainz. „Schon lange wissen wir, dass die Pflege in Privathaushalten, sei es durch Angehörige und/oder ambulante Pflegedienste, keineswegs immer ‚gute Pflege‘ ist. Die Frage nach der Pflegequalität in diesen rapide wachsenden Arrangements ist deshalb von gesellschaftspolitischer Brisanz“, so Vincent Horn, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsteams.

Das Forschungsprojekt „Entwicklung und Bedeutung transnationaler Altenpflegearrangements“ wurde für drei Jahre bewilligt und wird im Verbund mit der Universität Nijmegen durchgeführt. Finanziert wird es aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Netherlands Organisation for Scientific Research (NWO) im Rahmen des Open Research Area (ORA) Programms.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Cornelia Schweppe
Institut für Erziehungswissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-20727
Fax +49 6131 39-26165
E-Mail: c.schweppe@uni-mainz.de
http://www.sozialpaedagogik.fb02.uni-mainz.de/140.php

Weitere Links:
http://www.sozialpaedagogik.fb02.uni-mainz.de/227.php
<link http: www.dfg.de en research_funding international_cooperation european_research_area programmes open_research_area external-link-new-window>

www.dfg.de/en/research_funding/international_cooperation/european_research_area/programmes/open_research_area/

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