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  • Pflanzen als lebendige Feinstaubfilter – eine Versuchsanleitung für Zuhause

    Zielgruppe: ab Grundschule

    Wie Pflanzen als Feinstaubfilter funktionieren, könnt Ihr mit einer Reihe von Versuchen herausfinden.

    Das braucht Ihr aus der MAINZER SCIENCE BOX oder habt Ihr alternativ zuhause:

    • Holzspatel

    • Lupe (vom Projekt des Max-Planck-Instituts für Chemie)

    Das braucht Ihr aus Eurer Vorratskammer oder Haushalt:

    • Speisemehl oder Soßenbinder

    • Grünpflanze(n) (im Garten oder in der Wohnung)

    • Fön

    • Zerstäuber oder eine feine Sprühflasche

    Das Experiment kann in der Wohnung oder bei Windstille auch draußen durchgeführt werden.

    Und so funktioniert das!

    Erster Versuch:

    Mit dem Holzspatel einfach eine ganz kleine Menge feines Mehl - oder noch besser Soßenbinder - nehmen und von ca. einem halben Meter Entfernung gegen eine Grünpflanze pusten. Danach einen Moment warten bis sich der ‚Nebel‘ gelegt hat.

    Ihr fragt euch sicherlich: Warum nimmt man Mehl oder Soßenbinder für den Versuch? Das ist ganz einfach. Diese Haushaltsmittelchen haben ziemlich genau die Partikelgröße und Form von Feinstaub, der auch bei uns in den Städten in der Luft herumschwirrt. Man kann auch echten Staub nehmen, wenn man genug davon auf dem Bücherregal findet. Aber das ist hoffentlich nicht der Fall.

    Danach mit der Lupe aus der Box die Blattoberflächen ganz genau anschauen. Findet Ihr kleine weiße Partikel auf der Blattfläche und wenn ja, wo sammeln sie sich an? Solltet Ihr keine oder zu wenige finden, dann wiederholt ihr den Vorgang nochmal mit ein wenig mehr Pulver.

    Verschiedene Pflanzen haben sehr unterschiedliche Blattoberflächen. Einige sind völlig glatt, andere wiederum klebrig, und wieder andere haben viele Härchen auf den Flächen. Je nachdem wie diese Blätter aufgebaut sind, wird sich der Staub unterschiedlich auf die Blätter legen. Wenn es beispielsweise viele kleine Härchen gibt, erreichen die Partikel selten die Blattoberfläche, sondern haften eher an diesen an. Andere sind so glatt und klebrig, dass der Staub direkt an der grünen Oberfläche hängen bleibt. Also am besten gleich an verschiedenen Pflanzen ausprobieren und beobachten – vielleicht seht Ihr dann direkt einen Unterschied.

    Wie stark haften denn nun die Partikel an den verschiedenen Pflanzen an? Das kann man ganz einfach überprüfen: Holt euch einen Fön aus dem Badezimmer und haltet ihn in ca. einem halben Meter Abstand in der kleinsten Stufe vor die Blätter. Nach etwa zehn Sekunden schaut Ihr Euch mit der Lupe die Blätter erneut an. Hat sich etwas getan? Findet Ihr noch genauso viele Partikel auf den Blättern oder sind einige schon weggeweht? Und gibt es vielleicht Unterschiede bei den verschiedenen Pflanzenblättern? Anschließend das Föhnen mit stärkeren Einstellungen wiederholen.

    Zweiter Versuch:

    Nachdem Ihr die Pflanzen ‚bestäubt‘ habt, nehmt Ihr einen Zerstäuber und sprüht damit eine kleine Menge Wasser auf die Blätter. Schaut Euch danach die Blätter wieder mit der Lupe an. Was fällt auf? Befinden sich die Mehlkörner immer noch verteilt an den Härchen oder auf den glatten Flächen oder hat sich was verändert? Wenn Ihr noch keine Unterschiede erkennen könnt, wiederholt das Ganze noch ein paar Mal. Irgendwann werden sich die Partikel von den Härchen oder den Flächen lösen, verklumpen und/oder vom Wasser weggespült werden. Man erkennt, dass Wasser in Form von Nebel oder sogar Regen die Blätter säubert. Das geschieht unterschiedlich schnell bei verschiedenen Pflanzen. Könnt Ihr das beobachten?

    Würde es diesen Reinigungsprozess nicht geben, wären Pflanzen mit der Zeit völlig zugestaubt und könnten keine Photosynthese mehr betreiben und würden absterben.

    Ihr könnt den Versuch nach Lust und Laune variieren. Vielleicht fallen Euch ja noch ganz andere Eigenschaften von Grünpflanzen auf, die Ihr uns gerne mitteilen könnt (seelos(at)uni-mainz.de).

    Viel Spaß dabei….

    Sind Pflanzen bzw. ihre Blätter in der Lage, Feinstaub aus der Umgebungsluft zu filtern? Eine Videopräsentation zum Thema gibt es hier gibt es im VR-Raum.

    Innerhalb des wissenschaftlichen Projekts „Staubfangkapazität von städtischen Gründächern“ zusammen mit der TH Bingen, wurden auf Dächer in Bingen und Mainz viele Pflanzen gesetzt. Diese sogenannten hochwachsenden Pflanzenvergesellschaftungen beeinflussen sowohl das Stadtklima als auch das Raumklima des Gebäudes positiv. Im Video erfahrt Ihr etwas über das Teilprojekt 'Klima', das sich unter anderem mit der Staubfangkapazität der Pflanzen beschäftigt.

    Projekt in Kooperation mit der TH Bingen

    • Ein Projekt von:
      Geowissenschaften (Fachbereich 09)
      der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

      • Vom gleichen Anbieter:

 

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