Wann: Mittwoch, 12. November 2025, 14:30 – 18:00 Uhr
Wo: Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Alte Mensa, Johann-Joachim-Becher-Weg 3, 55128 Mainz
Hinweis: Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Infos: Website Studium Generale der JGU
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler genießen grundsätzlich immer noch ein hohes Vertrauen in der breiten Gesellschaft. Und doch scheint es fragil. In vielen Feldern, unter anderem in der Gesundheitsforschung, beklagen Forschende, dass Politik und Öffentlichkeit Resultate der Wissenschaft zunehmend bezweifelten und Empfehlungen nicht folgten. Umgekehrt sehen andere eine zunehmende Politisierung der Wissenschaft, die deren Anspruch auf Objektivität und Glaubwürdigkeit untergrabe. Überhaupt wird die Frage wieder aufgeworfen, in welchem Verhältnis wissenschaftliches Erkenntnisstreben und demokratische Entscheidungsfindung stehen sollten.
Auch innerhalb der Wissenschaft scheint das Vertrauen brüchig. Die private Finanzierung teurer anwendungsnaher Forschung weckt auch bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der so gewonnenen Ergebnisse. Aber auch Resultate der Grundlagenforschung lassen sich oft experimentell nicht replizieren. Nicht nur Einflussnahme von außen, sondern auch die extreme Konkurrenz um Finanzierung stehen im Verdacht, etablierte, besonders aber auch nachkommende Forscherinnen und Forscher zu fragwürdigen Forschungspraktiken zu treiben.
Das gemeinsam von Prof. Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz und seit 2020 wissenschaftlicher Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung Mainz, und dem Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) veranstaltete öffentliche Symposium „Vertrauen in der Wissenschaft – Vertrauen in die Wissenschaft“ mit Podiumsdiskussion führt herausragende Expertinnen und Experten zusammen, um diese Fragen zu beleuchten und gemeinsam zu diskutieren. Wie hängt das gesellschaftliche Vertrauen in die Wissenschaft vom Vertrauen innerhalb der Wissenschaft ab? Was kann und was sollte getan werden, um Vertrauen zu erhalten und zu stärken?
Symposium mit Vorträge von
- Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Mathias Kleiner, Professor für Umformtechnik, Technische Universität Dortmund; Ehem. Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ehem. Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
- Prof. Dr. med. Bettina Schöne-Seifert, Seniorprofessorin für Medizinethik, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Universität Münster; Inhaberin der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2024
- Prof. Dr. Peter Strohschneider, Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik, Ludwig-Maximilians-Universität München; Ehem. Vorsitzender des Wissenschaftsrats und ehem. Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Prof. Dr. Torsten Wilholt, Professor für Philosophie und Geschichte der Naturwissenschaften, Leibniz-Universität Hannover; Co-Direktor der Kollegforschergruppe SOCRATES: Social Credibility and Trustworthiness of Expert Knowledge and Science-Based Information
Podiumsdiskussion: Was ist zu tun, um das Vertrauen in der Wissenschaft und das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken?
mit Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Mathias Kleiner, Prof. Dr. med. Bettina Schöne-Seifert, Prof. Dr. Peter Strohschneider, Prof. Dr. Torsten Wilholt
Moderation: Prof. Gert Scobel, Journalist, Moderator und Philosoph; Moderator der 3sat-Sendung scobel